Toscana
Podere Sant'Augusto
Am westlichen Rand des Val di Chiana im Süden von Siena und Arezzo, unweit des Städtchens Sinalunga befindet sich der Podere Sant`Augusto. Er ist ein typisches Bauerngut des frühen 19. Jahrhunderts in der Toscana, erbaut 1810, wie eine Inschrift im Gebälk vermeldet. Er entspricht dem von der erzherzoglichen „Accademia dei Georgofili“ vorgeschlagenen Normtypus, der sich stark an die ländliche Herrschaftsarchitektur der Renaissance lehnt. In den nachfolgenden 150 Jahren erlebte das Haus einige Um- und Anbauten; um 1900 beispielsweise entfernte man das inliegende Treppenhaus und den zentralen Turmaufbau.
Wir erwarben den seit Jahrzehnten unbewohnten Podere 1994 im Entschluss, mittels einer sanften und verhältnismässigen Rückführung die gut nachweisbare ursprüngliche Struktur und Organisation wieder erlebbar zu machen.
Album
Pieve La Gropina, bei Loro Ciuffenna. Frühromanische Kirche mit phantastischen Kapitellen und Reliefs
Loro Ciuffenna (AR). Historische und voll funktionstüchtige Mühle
Wer sich nächtens so im Garten herumtreibt…
Sommer 2016: Akanthus spinosus gedeiht prächtig
Nächtliche Besucher im Garten….
Montepulciano… Februar… Nebel…
Immer wieder einen Besuch wert ist Bagno Vignoni. Zu jeder Jahreszeit…
San Giovanni d`Asso: Bosco della Ragnaia http://www.laragnaia.com/IT/
Nachfolgend ein paar Eindrücke aus der Kurswoche mit Kathrin Racz.
Seit über 20 Jahren nennen wir Sinalunga unsere zweite Heimat und entdecken auch hier noch bisher unbekannte Ecken, wie dieser reizende Brunnen aus dem 13. Jahrhundert: Fonte del castagno.
Bei jedem Besuch von Florenz entdecke ich etwas Neues. Manchmal unscheinbare aber interessante und amüsante Details wie dieses kleine Holztürchen in einem Miniatur-Relief an einer Hausfassade an der Via Giglio: VENDITA DI VINO steht da und die allfälligen Käufer werden auf einer Marmortafel über die Öffnungszeiten dieses speziellen Weinladens informiert: Vom 1. November bis zum Ende des Aprils jeweils von 10 Uhr morgens bis 3 Uhr Nachmittags und von 5 bis 9 Uhr abends; vom 1. Mai an bis zum Ende des Oktobers von 10 Uhr morgens bis 3 Uhr Nachmittags und abends von 7 bis 10 Uhr.
Dieses Jahr findet wieder ein Kurs mit Kathrin Racz in unserem Podere Sant`Augusto statt. Hier nachfolgend einige Informationen:
Schwerpunkt im Herbst 2014: Die Etrusker. Eindrückliche und spannende Einblicke in die Kunst und Kultur der Etrusker gewonnen. In Sovana die «Tomba Ildebranda» besucht, eine aus dem Tuffstein herausgehauene Grabstätte mit ursprünglich 12 Säulen (ohne jegliches Baumaterial geschaffen) und in Tarquinia die bemalten Grabkammern und das Museum. Der Besuch von weiteren Orten ist fürs 2015 geplant.
Im Sommer 2014 feiern wir unser 20-jähriges Sant`Augusto-Jubiläum!
San Valentino, zwischen Torrita di Siena und Pienza, besteht aus einem Kirchlein und ein paar verfallenen Häusern. Kein Mensch mehr da, nur Vögel, Eidechsen und Zikaden.
Einer meiner liebsten Orte in der südlichen Toscana ist BAGNO VIGNONI. Die Ruhe, die von dem mittelalterlichen Wasserbecken (in dem eine warme Quelle leise blubbert) und den umgebenden Gebäuden ausgeht, ist in jeder Jahreszeit eine schon fast mystische (!) Erfahrung…
Florenz im Februar 2013.
Der «Cimitero degli Inglesi» (Bild oben) könnte auch degli Svizzeri heissen, sind doch viele protestantische Schweizer, die sich in Florenz niedergelassen hatten, dort begraben. 1827 erwarb die schweizerische Evangelisch-Reformierte Kirche von der Großherzoglichen Verwaltung unter Leopold II ein Stück Land vor dem heute nicht mehr bestehenden Stadttor Porta a Pinti, außerhalb der mittelalterlichen Florentiner Stadtmauer an der Straße nach Fiesole, um dort einen Friedhof für Protestanten und orthodoxe Christen anzulegen. Zuvor konnten diese, wenn sie in Florenz starben, nur im hundert Kilometer entfernten Livorno beigesetzt werden. Er liegt auf einem flachen, heute mit Bäumen, vor allem Zypressen bewachsenen Hügel, und wird durch zwei rechtwinklig zueinander liegende Wege in vier Quadranten geteilt. Im Jahre 1877 wurde der Friedhof für Neubestattungen geschlossen. Nichtkatholische Gruppen benutzen seither den «Cimitero degli Allori» (Bild Mitte).
In der Nähe von Pienza, meinem Lieblingsort in der Toscana, kreiert der Familienbetrieb Sbarluzzi wunderschöne Keramikgefässe. Im Herbst 2012 habe ich als Blickfang in unserem Berner Garten einen grossen Topf mit Zitronendekor (alles handgearbeitet) erstanden. http://www.sbarluzzi.com/de/home.php
Die nähere und weitere Umgebung erkunden, und immer mal wieder etwas Neues entdecken. So zum Beispiel im Frühjahr 2012 im kleinen Ort Asciano: Im Hinterhaus dieser Apotheke befindet sich ein etwa 180 m2 grosses römisches Bodenmosaik, das zu einer Villa aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. gehört haben soll. Der Zugang führt durch ein Labyrinth von privaten Lagerräumen und Durchgängen des Apothekerhauses, dies natürlich erst, nachdem man den Apotheker höflich gefragt hat, ob man «sein» Mosaik sehen dürfe und er gerade keine richtige Kundschaft im Laden bedienen muss…
Ein paar Eindrücke von der „kreativen Woche im Mai 2010“ unter der Leitung von Kathrin Racz
Notizbücher
Eine leuchtend blaue Wegwarte, eine merkwürdige Samenkapsel, ein verwunschener Brunnen, aus dessen schlammgrünem Becken ein ebenso grüner Frosch äugt oder der kleine einzigartige Domplatz von Pienza… alles Inspirationen für meine Notizbücher (italienisch: taccuini), und dazu Zeit und Ruhe, um die Eindrücke aufs Papier zu bringen.
Als letztes grosses Projekt suchte ich über 10 Jahre lang nach den Spuren meines Urgrossvaters, welcher als junger Bursche aus dem Bündnerland nach Florenz gekommen ist und dort mehr als die Hälfte seines langen Lebens verbracht hat. Die Ergebnisse liegen seit Sommer 2021 in Form eines Buches vor: «DANIELE CASAL, Urenkelin auf Spurensuche».